«Am Fluss vor Zyt»
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Tempo-30-Zone

04.04.2012

Im Juni starten die Bauarbeiten im Oberdorf

Tempo-30-Zone

Sie hat eine lange Geschichte, die Tempo-30-Zone im Oberdorf in Lützelflüh. Nun wird das letzte Kapitel aufgeschlagen. Die Bewilligungen sind erteilt. Im Juni starten die Bauarbeiten für die neue Verkehrsführung.

 
Jedes Jahr im Sommer, bevor die neuen Erstklässler in Lützelflüh zum ersten Mal ihren ersten Schulweg in Angriff nahmen, bildeten sich Sorgenfalten in den Gesichtern ihrer Eltern. Denn der Schulweg vieler Kinder führt über die Kantonsstrasse im Oberdorf – und damit über eine unübersichtliche, heikle Strasse. Zudem müssen die Schüler auf dem Weg in den Turnunterricht im Emmenschachen die Strasse passieren. Seit Jahren setzen sich deshalb Bürger und Gemeindevertreter dafür ein, dass sich die Verkehrssituation auf der Kantonsnebenstrasse ändert (siehe Kasten).
 
Jetzt können die Eltern aufatmen: Im Juni wandelt der Kanton seine Nebenstrasse zwischen Brandisstrasse, Kirchplatz und Gotthelfstrasse in eine Tempo-30-Zone um. Im gleichen Zug wird auch auf den Gemeindestrassen im Oberdorf östlich des Primarschulhauses Tempo 30 eingeführt. Bei einem Augenschein vor Ort erklärt der zuständige Projektleiter des kantonalen Tiefbauamtes, Jürgen Seeber, was sich an der Verkehrsführung ändert.
 
Die wichtigsten Eingriffe
Erhebliche Massnahmen ergreift der Kanton im Bereich des Kirchplatzes (siehe Grafik). Dort wird die Strasse für den motorisierten Verkehr künftig einspurig geführt – nämlich in Richtung Rüegsauschachen. Wer nach Sumiswald fährt, muss den kleinen Umweg unterhalb des Kirchplatzes auf sich nehmen. Die Einspurigkeit schafft Platz für ein Trottoir – dieses fehlt heute – und den Veloverkehr. Dieser ist neu in beide Richtungen erlaubt. «Die Strasse ist momentan in diesem Bereich sehr eng», sagt Seeber. Gemeindepräsident Beat Iseli ergänzt: Laut dem Kanton würde die Strasse in dieser Weise heute gar nicht mehr gebaut. Verbreitert wird die Strasse nicht, wegen der Einbahn erhält der Verkehr aber trotzdem mehr Platz. Die Zebrastreifen östlich des Kirchplatzes verschwinden; in Tempo-30-Zonen dürfen Fussgänger die Strasse an beliebigen Stellen überqueren. Einzig der Streifen vor dem Primarschulhaus bleibt. Iseli erklärt diese Ausnahme: «Die Schüler haben sich an den Streifen gewöhnt. Zudem dient er der Erschliessung der Schule.» Die Tempo-30-Zone führt auf der Gotthelfstrasse – mit einem kurzen Unterbruch – bis zum Oberstufenzentrum. Dort wird eine Einbuchtung gebaut, wie sie bereits auf der Brandisstrasse existiert. Sie leitet die Tempo-30-Zone ein. Auch auf der Dorfstrasse, die aus dem Unterdorf in den Kirchplatz mündet, wird eine Einbuchtung gebaut.
 
Unfallhäufung ist nicht belegt
Bevor der Kanton die Pläne erstellt hat, sind Verkehrsmessungen vorgenommen worden. Neben den Fahrzeugzahlen – täglich passieren 4000 Autos, vorwiegend Pendler, die Strasse – ist die Unfallstatistik in die Planung mit eingeflossen. «Mit sieben Unfällen in fünf Jahren liegen die Zahlen zwar unter dem statistischen Normalwert», sagt Seeber. «Dies sind jedoch nur die polizeilich gemeldeten Unfälle», gibt er zu bedenken. Jeden Beinaheunfall sowie jeden Unfall, der nicht gemeldet werde, erfasse die Statistik nicht. Zu Stosszeiten sei die Strasse stark befahren, sagt Beat Iseli. Der Augenschein zur Mittagszeit bestätigt dies. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Juni, im Moment bereitet der Kanton die Ausschreibung für den Auftrag vor. 90'000 Franken wird ihn die neue Verkehrsführung kosten. Für die Tempo-30-Zone auf den Gemeindestrassen müssten bloss Schilder und Bodenmarkierung angebracht werden, sagt Iseli.
 
Auch Tempo 30 im Unterdorf?
Lützelflüh gibt sich mit der Tempo-30-Zone im Oberdorf nicht zufrieden. «Wir diskutieren auch die Einführung von Tempo 30 im Unterdorf», sagt Iseli. Konkretere Angaben kann er noch nicht machen. Nur so viel: «Ein Ingenieurbüro erarbeitet im Moment Projektpläne.» Bevor diese umgesetzt werden, kommen sie in den Gemeinderat und danach vor das Volk.

Lange geplantes Projekt
Beat Iseli, Gemeindepräsident von Lützelflüh, bezeichnet die Tempo-30-Zone im Oberdorf als «längeres Projekt, über das viel diskutiert worden ist». Vor zwei Jahren ergriffen Eltern und besorgte Bürger die Initiative und bildeten eine Arbeitsgruppe. Im Gemeinderat fanden sie damit Anklang. Gemeinsam wandte man sich an den Kanton, der für die vielbefahrene Durchgangsstrasse verantwortlich ist. Im vergangenen Jahr machte dieser Erhebungen und schlug eine Lösung zur Einführung der Tempo-30-Zone vor. Das Vorhaben wurde öffentlich aufgelegt, Einsprachen gingen keine ein. «Wir erhielten nur positive Rückmeldungen», sagt Iseli.
Bericht Berner Zeitung vom 02.04.2012



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Die aktuelle unübersichtliche Verkehrssituation beim Kirchplatz: Links ausserhalb des Bildes steht die Kirche, rechts befindet sich das Primarschulhaus. Neu wird der Verkehr hier einspurig (nach rechts) geführt. Bild: Thomas Peter

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